Warum Naturwiesen so wichtig sind

Knapp ein Drittel der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland besteht aus Wiesen und Weiden. Sie stellen einen wichtigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen dar und sind ein bedeutender Bestandteil der Biodiversität. Leider finden sich gerade in stadtnahen Lagen so gut wie keine Naturwiesen mehr. Sie mussten Stadtparks und Erlebnisräumen weichen. Diese sind aber oft nur mit leicht zu pflegenden Grasarten begrünt, die schön aussehen sollen.

Eine Naturwiese zeichnet sich dadurch aus, dass es keinen Eingriff in die Pflanzenarten gibt, die dort wachsen. Es wächst, was wächst. Nur so kann sich die notwendige Vielfalt entwickeln. Naturwiesen müssen nicht gemäht werden. In ihnen leben viele Tiere, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind. So ist der Wiesenboden hervorragend für bodenbrütende Vögel geeignet. Hier leben auch viele Insekten, die sich von Kleinstlebewesen ernähren.

Wichtiger Lebensraum für Bienen

Eine weitere Bedeutung kommt den Blumen und Blüten zu. Sie sind nicht nur Ausdruck der Artenvielfalt. Die Flora einer Wiese dient als Lebensraum und Nahrungsquelle von Bienen und anderen bestäubenden Insekten. Gerade Bienen haben es immer schwerer, in Kulturlandschaften noch genügend Blüten zu finden. Nahrungsknappheit macht sie anfälliger für Krankheiten.

Auf einer gesunden Naturwiese können bis zu 2.000 Arten leben, pro Quadratmeter finden sich bis zu 25 verschiedene höhere Pflanzenarten. Einige davon sind uns als Heilpflanzen bekannt. So kann man hier die Schafgarbe finden, aber auch Kamille und Margeriten. Die gleiche Fläche wird von hunderten verschiedener Insekten besiedelt. Man kann Käfer entdecken, die sich an Grashalmen nach oben hangeln, und Würmer, die in der Erde verschwinden. Spinnen bauen ihre Netze und Grashüpfer setzen zum Sprung an.

Größere Tiere sind in der Wiese ebenso heimisch. Ganz oben stehen Hamster und Wühlmäuse. Diese sind wiederum Nahrung für Falken, Reiher und Schleiereulen. In der Wiese brüten je nach Lage und Jahreszeit Uferschnepfe und Feldlerchen. Und hin und wieder versteckt sich auch ein Reh im hohen Gras.